
Tim Jud stammt aus einer handballverrückten Familie. Sein Bruder Kevin spielt bei Pfadi Winterthur, einem Spitzenverein der Schweizer Eliteklasse, sein Vater Markus hat lange Jahre Lakers Stäfa trainiert, in die Schweizer Eliteklasse geführt sowie dort sechs Jahre etabliert und ist nun ebenfalls bei Pfadi Winterhur tätig. So, wie seine Mutter Ruth, eine ehemalige Nationalspielerin. Dementsprechend misst auch Tim Jud dem Handball eine sehr große Bedeutung in seinem Leben bei. „Ich bin mit diesem Sport aufgewachsen. Er wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, meint er mit einem Lächeln, „Handball bedeutet mir sehr viel. Er ist der perfekte Ausgleich zum Studium für mich. Ich lebe diese Passion.“
„Es wird für mich eine große Herausforderung in einem neuen Umfeld und in einer neuen Liga zu spielen – und das „Hotel Mama“ erstmals zu verlassen. Die HSG hat einen guten Ruf, außerdem hat mich die Atmosphäre in der Halle wirklich beeindruckt. Es ist schon toll, wenn man in der 3. Liga so viele Zuschauer mobilisieren kann“, sagte er vor seinem Wechsel. In Konstanz wollte er sich weiterentwickeln, sich in Deutschland zeigen, aber vor allem zunächst einmal gut in das HSG-Team integrieren und in den nächsten Jahren mit seiner neuen Mannschaft noch mehr in die Spitze der 3. Liga vordringen. „Einmal zusammen den Aufstieg zu realisieren, wäre natürlich toll“, so Tim Jud. Gesagt, getan. Direkt als Leistungsträger sorgte er mit toller Übersicht und herrlichen Anspielen selbst mit guten Leistungen dafür, dass dies gleich in seinem ersten Jahr bei der HSG gelang und danach der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gefeiert werden konnte. Dorthin möchte der ehrgeizige Schweizer nun möglichst schnell zurück.
Obwohl vornehmlich für Vorlagen verantwortlich, überzeugte der in Uster unweit des Zürichsees geborene, technisch versierte Handballer in 61 Partien für die eidgenössische Jugend-bzw. Junioren-Nationalmannschaft, unter anderem bei der U18- und U20-Europameisterschaft, mit 73 Toren auch als Torschütze und war mit ebenfalls 73 Treffern für die Lakers Stäfa der drittbeste Nachwuchsspieler unter 21 Jahren der Nationalliga A. Der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ist nun das Ziel. Wieder mit einem bärenstarken Tim Jud als Spielmacher? Alles scheint möglich...