
Kurz vor Schluss des Winter-Transferfensters ist der HSG Konstanz noch ein echter Transfercoup gelungen. Vom Schweizer Vizemeister Pfadi Winterthur wechselte mit Markus Dangers der beste Kreisläufer der Nationalliga A – so die Statistiken und sein Ex-Verein – mit sofortiger Wirkung zur HSG. In insgesamt 58 nationalen Spielen war er 204 Mal für Pfadi erfolgreich.
„Er wird uns vorne wie hinten extrem helfen“, freute sich Sportchef Andre Melchert über seinen gelungen Coup und sagte: „Er bringt einige, auch internationale Erfahrung mit. Der Junge kann gut Handball spielen und ist ein anderer Spielertyp als Fabi.“ Mit 1,90 Meter Größe und 103 Kilogramm Kampfgewicht war der gebürtige Münchener in den letzten eineinhalb Jahren beim amtierenden Schweizer Vizemeister, mit dem Dangers 2018 Supercupsieger wurde, kaum zu stoppen. In der letzten Spielzeit brachte es der bullige Kreisspieler auf 132 Treffer in 38 Partien auf nationaler Ebene und konnte im EHF-Pokal gegen Aalborg acht Tore erzielen. 72 Tore in 20 Spielen bis Ende des letzten Jahres stehen als bester Kreisläufer der Liga und zweitbester Pfadi-Schütze in der aktuellen Saison zu Buche. Plus unter anderem zehn Tore in der 3. Runde des EHF-Pokals gegen Bjerringbro-Silkeborg – wie auch Aalborg regelmäßig in der Champions-League aktiv. Sein allererstes Drittligaspiel jedoch bestritt er nach dem Aufstieg mit dem TuS Fürstenfeldbruck vor sechs Jahren gegen die HSG Konstanz. Beim HBW Balingen-Weilstetten konnte der 25-Jährige anschließend in der ersten Mannschaft mittrainieren und erste Erfahrungen in der 1. und 2. Bundesliga sammeln. Hier spielte der Kreisläufer auch schon mit Fabian Wiederstein und Fynn Beckmann zusammen.
Für Andre Melchert sollte die sofortige Verpflichtung vor allem aber auch ein „Zeichen sein, dass wir alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Markus wird uns hier einen Push geben und uns einen Schritt nach vorne bringen. Wir haben nun drei komplett unterschiedlich einsetzbare Kreisläufer.“ Dangers war dafür aufgrund der starken Entwicklung in den letzten Jahren schon länger auf seinem Radar. Für den hochkarätigen Neuzugang gab der Sportliche Leiter sogar die Trikotnummer 14 frei. Jene Zahl, die einst Cheftrainer Daniel Eblen und er selbst als Vereinslegenden bei der HSG trugen. „Mit der Bürde dieser Nummer muss er umgehen“, lacht Melchert und schiebt hinterher: „Markus möchte im Handball etwas erreichen. Dafür haben wir uns zu einer sehr guten Adresse entwickelt.“
Mit seinem tiefen Schwerpunkt ist der Politikwissenschaft-Student im Eins-gegen-Eins schwerlich aufzuhalten. Dangers: „In Konstanz herrscht immer eine super geile Stimmung bei den Heimspielen. Die Fans gehen voll mit und tragen die Mannschaft. Wir drei am Kreis werden jeder seinen Teil einbringen uns gegenseitig anstacheln. Das kann nur ein Vorteil im Kampf um den Klassenerhalt sein.“ Sein Spitzname verrät dabei schon einiges: Danger. Höchste Gefahr für die Verteidigung des Gegners.